Homo-Ehe in Deutschland – Undenkbar?
Erst stimmen die vermeintlich konservativen, erzkatholischen Iren per Volksentscheid für die volle Gleichstellung homosexueller Ehen, dann erklärt der Surpreme Court in den USA die Homo-Ehe landesweit für verfassungskonform. Und Deutschland unter Angela Merkel? Gerät in Erklärungsnöte. MyGaySugardaddy.eu fasst die wichtigsten Entwicklungen zur gleichgeschlechtigen Ehe für euch zusammen.
„Ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass ich mich schwertue mit der völligen Gleichstellung.“
So die Reaktion der Bundeskanzlerin auf die Frage eines jungen Mannes in der Wahlarena auf ARD im September 2013. Eine wirklich schlüssige, stichhaltige Argumentation gegen die gleichgeschlechtliche Eheschließung und ein volles Adoptionsrecht für homosexuelle Paare konnte Angela Merkel zwar nicht erbringen, untermauerte dafür aber mit ihrem „Bauchgefühl“ ihre unveränderte Position zur Homo-Ehe. Was hat sich seitdem für schwule Partnerschaften in Deutschland getan?
Gleichberechtigung für schwule Paare – Zukunftsmusik?
In der Welt präsentiert sich Deutschland gerne als tolerantes, offenes und progressives Land. Was die Angleichung der Rechte von Schwulen und Lesben in Bezug auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Adoptionen angeht, wurden viele wichtigen Änderungen der Bundesregierung jedoch in den letzten Jahren erst durch erfolgreiche Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht aufgezwungen. Gleiche Rechte von Schwulen und Lesben haben in der CDU-geführten Regierung keine Piorität, so scheint es. Die Argumente gegen die Homo-Ehe haben sich dabei seit Jahren nicht geändert: Die Gesellschaft sei noch nicht soweit, man könne Ungleiches nicht gleich behandeln, die Ehe sei nun einmal für Mann und Frau vorgesehen und diene vornehmlich der Reproduktion. Fakt ist:
- Etwa 2/3 der Deutschen befürworten die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften laut einer aktuellen representativen Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts (Frankfurter Allgemeine Zeitung )
- Bundespräsident Gauck äußert sich positiv zum Entscheid für die Homo-Ehe in Irland (Süddeutsche Zeitung)
- 150 deutsche Prominente sprechen sich in einem offenen Brief an die Bundesregierung für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus (Stern)
Das Votum in Irland für die Homo-Ehe und die vollständige Legalisierung in den USA halten der Bundesregierung den Spiegel vor. Ausgerechnet die Länder, gegenüber denen man sich in Deutschland vormals gerne als liberal, aufgeklärt, fortschrittlich und weltoffen wähnte, haben erkannt, dass es kaum überzeugende rationale Argumente gibt, mit denen man schwulen Männern und lesbischen Frauen die Ehe verweigern kann. Warum also ist die Bundesregierung weiterhin so wehement dagegen, dass homosexuelle Paare eine Ehe schließen können? Geht es Angela Merkel in erster Linie darum, die konservative Rechte in ihrer Partei auf kosten der der Rechte der Homosexuellen in Deutschland ruhigzustellen? Kann eine Partei allen ernstes glaubwürdig mit dem „Prinzip der Fruchtbarkeit“ gegen die Öffnung der Ehe argumentieren, wenn die Bundeskanzlerin selbst das beste Beispiel dafür vorlebt, dass Ehen eben nicht immer zwangsläufig die Zeugung von Kindern zum Ziel haben?
Heterosexuelle Paare verlieren keine Rechte durch die Gleichstellung von Schwulen Paaren
MyGaySugardaddy fragt, ob schwulen Männern die Ehe wirklich verweigert werden kann, weil ein Teil der Bevölkerung sie für falsch erachtet? Selbst wenn es keinen Rückhalt in der Bevölkerung für eine dementsprechende Gesetzgebung geben würde, dürfte niemandem ein Recht verwehrt bleiben, dass keinerlei Auswirkungen auf das Leben anderer Menschen hat. MyGaySugardaddy ist eine Gay Partnerbörse, auf der sich schwule Sugar Daddies und Sugarboys kennenlernen können, und selbstverständlich sollte es auch den Mitgliedern unserer Seite freigestellt sein, wie sie ihre Beziehung leben und definieren wollen.